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Stübgen: Deutschland und Marokko stärken gemeinsam die marokkanische Land- und Forstwirtschaft

Am 18.10.2022 fand die 3. Sitzung der Projektsteuerungsgruppe (PSG) des „Deutsch-Thailändischen Kooperationsprojektes zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung für Clusterfarmen in Thailand“ statt. Vertretende des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des thailändischen Ministeriums für Landwirtschaft und Kooperativen (MOAC) tauschten sich über die bisher erzielten Ergebnisse aus und verständigten sich über die weiteren Projektaktivitäten.

Stübgen nahm an der Zeremonie zur Gründung der halbstaatlichen Organisation "Internationales Zentrum für landwirtschaftliche Beratung" teil. Diese Organisation wurde von mehreren staatlichen und privaten Institutionen aus dem Agrarbereich Marokkos gegründet, um das mit Unterstützung des BMEL ins Leben gerufene „Deutsch-Marokkanische Exzellenzzentrum für Landwirtschaft“ schrittweise in die Eigenständigkeit zu überführen. "Das Engagement der marokkanischen Regierung zeigt, dass wir mit der praxisnahen Fortbildung landwirtschaftlicher Fachkräfte einen Nerv getroffen haben“, so Stübgen. „Die Tatsache, dass Marokko nach der Verabredung unserer beiden Agrarminister vom Oktober 2018 das Trainingszentrum in die eigene Verantwortung übernimmt, zeigt, dass das Konzept praxisnaher Weiterbildung und unsere Projektarbeit überzeugen."

Aufgrund der erfolgreichen bilateralen Zusammenarbeit unterzeichneten Stübgen und Akhannouch eine Gemeinsame Absichtserklärung für ein Neuprojekt. Der "Deutsch-Marokkanische Fachdialog Agrar und Forst" hat zum Ziel, die gesetzlichen und institutionellen Rahmenbedingungen zur Nutzung natürlicher Ressourcen zu stärken. Dabei sollen die Ökologische Landwirtschaft und die überbetriebliche Zusammenarbeit gefördert werden. Auch die Bewirtschaftung der wertvollen Zedernwälder Marokkos soll noch besser auf die Schutz- und Nutzungsbedürfnisse ausgerichtet und der Aufbau eines Rückverfolgbarkeitssystems für Zedernholz vorangetrieben werden.

Die Termine fanden am Rande der Landwirtschaftsmesse SIAM in Meknès statt, die seit vielen Jahren auch von deutschen Unternehmen unter dem Dach einer vom BMEL unterstützten Firmengemeinschaftsausstellung genutzt wird und von großer Bedeutung für den nord- und westafrikanischen Raum ist.

Hintergrund - Schwerpunkte der bilateralen Zusammenarbeit

Deutschland und Marokko verbindet eine enge wirtschaftliche Vernetzung, gerade im Agrarbereich. So war Marokko im Jahr 2016 erstes außereuropäisches Partnerland der Internationalen Grünen Woche und ist auf der BIOFACH vertreten. Seinerseits beteiligt sich das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft seit 2009 am "Salon International de l`Agriculture au Maroc". Seit 2010 besteht ein Agrarfreihandelsabkommen zwischen der EU und Marokko, zudem gibt es zahlreiche bilaterale Projekte.

Das zentrale Projekt der deutsch-marokkanischen Zusammenarbeit ist das 2014 eröffnete deutsch-marokkanische Exzellenzzentrum für Landwirtschaft (CECAMA) in Sidi Slimane. Das auf eine Vereinbarung von 2011 zurückgehende Projekt wird im Rahmen des bilateralen Kooperationsprogramms des BMEL gefördert und seit Ende 2012 unter Beteiligung von Kooperationspartnern aus der Wirtschaft umgesetzt. Ein umfassendes Schulungsangebot soll vermitteln, wie nachhaltige Produktionsverfahren, moderne Landtechnik, Produktionsmittel und gute Betriebsführung zu nachhaltigen Ertragssteigerungen in der Getreide-, Kartoffel- und Futtermittelproduktion führen können. Seit Anfang 2015 arbeitet das Zentrum auch im Bereich der Milch- und Rindfleischproduktion. Die 3. Projektphase gliedert sich in zwei Abschnitte mit einer Sollbruchstelle nach zwei Jahren. In Abhängigkeit eines bestimmten Kofinanzierungsanteils aus marokkanischen Quellen würde das Projekt um weitere zwei Jahre fortgesetzt. Im Januar 2018 fand eine externe Evaluierung des Projekts statt, die dem Zentrum eine sehr positive Entwicklung attestierte und deren wesentliche Empfehlung eine weitere Projektphase mit dem Schwerpunkt auf der Sicherung der institutionellen und finanziellen Nachhaltigkeit und Überführung des Exzellenzzentrums in die Eigenständigkeit lautet.