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Mongolei Projekte

Mongolei

Mit seiner Fläche, die fast viereinhalbmal so groß ist wie Deutschland, und lediglich rund 3 Mio. Einwohnern, ist die Mongolei das Land mit der niedrigsten Bevölkerungsdichte auf der Welt. Die Landschaft ist geprägt durch Steppen, Hochgebirge und die Wüste Gobi. In der Hauptstadt Ulan Bator leben fast die Hälfte der Bevölkerung des Landes.

Die Mongolei gehört zu den zehn rohstoffreichsten Ländern der Erde. Zudem hat das Land hohe Vorräte an Seltenen Erden. In den letzten Jahrzehnten gewann der Bergbau zunehmend an Bedeutung und ist mittlerweile der wichtigste Wirtschaftszweig. Darüber hinaus spielt die Landwirtschaft sowohl aus volkswirtschaftlicher Sicht als auch für die Ernährungssicherung des Landes eine große Rolle. Aufgrund der teilweise nährstoffarmen Böden und des ariden Klimas, aber auch aus traditionellen Gesichtspunkten dominiert die Tierhaltung (Schafe, Ziegen, Yaks, Pferde, Kamele) die mongolische Agrarwirtschaft. Gleichzeitig hat die ackerbauliche Landwirtschaft in den vergangenen Jahren wirtschaftlich und politisch deutlich an Bedeutung gewonnen und bildet mittlerweile eines der zentralen Entwicklungsziele der mongolischen Regierung.

Die landwirtschaftliche Nutzfläche der Mongolei umfasst insgesamt ca. 115 Mio. ha, wovon ca. 112 Mio. ha natürliche Weide- bzw. Heuflächen sind. Im Jahr 2021 betrug die ackerbaulich bewirtschaftete Fläche 678.232 ha (im Vergleich zu etwa 500.000 im Jahr 2016), auf der zu 64% Getreide angebaut wurde. Weitere ca. 278.375 ha wurden in Rotation als Schwarzbrache nicht produktiv genutzt. Die Fläche unter Bewässerung wird mit ca. 109.354 ha angegeben (2016 waren es ca. 54.000 ha). Der Selbstversorgungsgrad lag bei Kartoffeln bei 100%, bei Getreideprodukten bei ca. 72%, und bei Gemüse bei ca. 62%. Die Ertragsleistungen sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Sie führten allerdings zu einer zunehmenden Degradierung der Ackerböden, weil keine ausreichenden Maßnahmen zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit (Fruchtfolgen, Zufuhr von Nährstoffen) und zur Vermeidung von Erosion erfolgten. Zudem ist die Mongolei in besonderem Maße von den Folgen des Klimawandels betroffen, was den Druck auf und die Gefährdung von landwirtschaftlichen Nutzflächen zusätzlich erhöht.

Die aktuellen agrarpolitischen Zielsetzungen der Mongolei sind in der „State Policy on Food and Agriculture“ formuliert, die im November 2015 vom Parlament verabschiedet wurde und zum 1. Januar 2016 in Kraft getreten ist. Die Politik zielt auf eine Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Agrarproduktion in der Periode 2016 bis 2025 ab, wobei wichtige Nachhaltigkeitskriterien Berücksichtigung finden sollen. Ergänzend dazu hat die mongolische Regierung unter dem Eindruck von Lieferengpässen im Zuge der Covid-19 Pandemie im Jahr 2021 ein nationales Programm zur Ernährungssicherheit eingerichtet, mit dem Ziel die Selbstversorgung mit zentralen Lebensmitteln durch die nachhaltige Weiterentwicklung des Ackerbaus in den kommenden Jahren vollständig sicherzustellen. Dazu bedarf es einer umfassenden Transformation des aktuellen Agrar- und Ernährungssystems in der Mongolei sowie die Stärkung der Klimaresilienz der mongolischen Landwirtschaft.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt diese Ziele und Reformbemühungen und leistet in seiner bilateralen Zusammenarbeit mit der Mongolei einen Beitrag zur Förderung der Transformation und Nachhaltigkeit der mongolischen Landwirtschaft. Dies beinhaltet die Unterstützung des Partnerlandes bei der Umsetzung von rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen sowie dem Aufbau von fachlichen Kompetenzen, u.a. in den Bereichen klima- und ressourcenschonende Bodennutzung, Förderung der Saatgutwirtschaft und Entwicklung von Lösungsansätzen zu Risikomanagement und Agrarfinanzierung im mongolischen Ackerbau. Dabei fördert das BMEL in der Mongolei integrierte Ansätze der konservierenden und klimaintelligenten Landwirtschaft sowie der Agrarökologie.

(Stand: Januar 2023)