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Usbekistan Projekte

Usbekistan ist das bevölkerungsreichste Land Zentralasiens und hat sich seit der Erlangung der Unabhängigkeit 1991 zu einem bedeutenden Wirtschaftszentrum mit einer breitgefächerten Industrie- und Dienstleistungsstruktur entwickelt. 80 % der Landesfläche bestehen aus Wüste und Steppe, im Laufe der letzten Jahre ist das Bruttoinlandsprodukt laut offiziellen Angaben kontinuierlich um mindestens 8 % gewachsen. Seit 2016 spielt Usbekistan eine Vorreiterrolle, was Interessensausgleich und Vertiefung der regionalen Zusammenarbeit in Zentralasien angeht. Das wurde zuletzt im November 2022 deutlich, als die usbekische Regierung Gastgeber der EU-Zentralasien-Konferenz „Global Gateway“ war.

Die usbekische Wirtschaft ist in hohem Maße durch den Agrarsektor geprägt, welcher gemeinsame mit der Forst- und Fischwirtschaft einen Anteil von ca. 27% des Bruttoinlandsprodukts ausmacht und einen Beschäftigungsanteil von ca. 23% ausmacht (2020). 80% der Agrarflächen werden für den Anbau von Baumwolle und Getreide genutzt, mit einer zunehmenden Rolle von großen Agrarclustern. Die Erzeugung von tierischen Produkten wird zum überwiegenden Maß von kleinen Bauernwirtschaften (Dehkan Farmen) sichergestellt, die für ca. 90% der Fleisch- und Milchproduktion verantwortlich sind.

Die gravierende Knappheit der Ressourcen Boden, Bodenfruchtbarkeit und Wasser prägen die usbekische Landwirtschaft und existierend Anbaustrukturen. Ein Großteil der Flächen (ca. 80% der Ackerfläche) wird intensiv bewässert, wodurch in den letzten Jahrzehnten der Grad der Versalzung dramatisch zugenommen hat. Immer häufiger treten in dem Binnenstaat Wetterextreme auf. Dennoch ist Usbekistan bestrebt, die Eigenversorgung mit Lebensmitteln, insbesondere in der tierischen Produktion zu verbessern. Strategisch setzt das Land zudem massiv auf den Ausbau im Bereich des Obst- und Gemüseanbau sowie Viehzucht in Clustern. Der Baumwoll- und Getreideanbau soll deutlich effizienter werden.

Seit im Jahr 2016 Shavkat Mirziyoyev das Amt des Präsidenten übernommen hat, hat Usbekistan einen Kurswechsel in Richtung politische Liberalisierung eingeschlagen. Dies erfolgt mit einer kontrollierten Öffnung durch Privatisierung und weitgehenden Reformen auf die Herausforderungen der wirtschaftlichen und kulturellen Globalisierung. Die weitere Entwicklung des Agrarsektors wird durch die Landwirtschaftliche Entwicklungsstrategie gesteuert (Agricultural Development Strategy for the Republic of Uzbekistan 2020-2030). Die Strategie erwartet ein jährliches Wachstum von 5% im Sektor bis 2025.

Als Teil der Umsetzung der Strategie hat Usbekistan damit begonnen, die Landwirtschaft zu diversifizieren und Maßnahmen gegen die Landdegradierung zu ergreifen. Im Fokus stehen hier Maßnahmen zur verbesserten Nutzung von Wasserressourcen, die Wiederaufforstung von Wäldern und ein nachhaltigeres Management von Weideflächen. Hier sucht das Land jedoch strategisch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, wie Deutschland.

(Stand: Januar 2024)