Das indische Agrarmarktsystem hat einen bedeutenden Wandel durchlaufen, sodass Agrarmärkte, die 1960 zur Bewältigung einer defizitären Produktion eingerichtet wurden, nun vor verschiedenen Herausforderungen bei der Bewältigung des marktfähigen Überschusses stehen. Landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten sind häufig von unzureichender Infrastruktur in den Agrarmärkten (Lagerung, Kühlung, Sortierung und Qualitätskontrolle), Fragmentierung und hohen Verlusten in den Lieferketten, geringer Preisrealisierung durch Landwirte sowie begrenzten Möglichkeiten zur Teilnahme an überregionalen und globalen Wertschöpfungsketten geprägt.
Das Projekt „Deutsch-Indische Zusammenarbeit zur Entwicklung des Agrarmarktes“ unterstützt als Fachdialog Indiens Strategie zur Modernisierung der Agrarmärkte. Staatliche und privatwirtschaftliche Institutionen des indischen Agrarmarksystems werden über Projektmaßnahmen gestärkt. In ausgewählten Bundesstaaten unterstützt das Projekt beispielhaft die Weiterentwicklung von ausgewählten landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten sowie von bäuerlichen Erzeugerorganisationen und deren Vermarktungseinrichtungen. Neben der Effizienzsteigerung bei der Vermarktung auf den lokalen Märkten beinhaltet der Fachdialog auch die Kompetenzentwicklung bei der Erschließung des Exportpotentials von ausgewählten Agrarerzeugnissen für den EU-Markt.
Das Vorhaben fördert somit die Erweiterung der Vermarktungsmöglichkeiten für indische Landwirte, die Modernisierung des Agrarmarktsystems einschließlich der Schaffung von Investitionsanreizen in moderne Technologien zur Schaffung eines kompetitiven Agrarsektors unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsstandards.