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Deutsch-Sambisches Agrartrainings- und Wissenszentrum Sambia

Das Projekt

Quelle: Helmut Anschütz, AFC

Das BMEL unterstützt mit seinem bilateralen Kooperationsprogramm (BKP) seit August 2014 den Aufbau des Deutsch-Sambischen Agrartrainings- und Wissenszentrums (Zambian-German Agricultural Knowledge and Training Centre – AKTC).

Das AKTC setzt an dem großen Entwicklungspotential und Herausforderungen des sambischen Agrarsektors an: Es vermittelt, wie moderne Landtechnik, Produktionsmittel und gute Betriebsführung zu nachhaltigen Ertragssteigerungen in der Getreide-, Soja und Kartoffelproduktion bei gleichzeitigem Schutz der natürlichen Ressourcen führen können. Außerdem finden seit 2019 Feldversuche zur klimaangepasster Landwirtschaft mit dem Ziel der Resilienzsteigerung statt. Diese Feldversuche finden im Trockenfeldbau, d.h. ohne Bewässerung statt, um kleineren mechanisierten Landwirten diese Technologien zugänglich zu machen.

Die Aktivitäten des Zentrums gliedern sich somit gut in die neue sambische Agrarpolitik ein, die zur Erreichung ihrer Ziele u.a. die Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion und Produktivität, die Stärkung der Kapazitäten der landwirtschaftlichen Ausbildungseinrichtungen sowie eine nachhaltige klimaangepasste Nutzung von Land und natürlichen Ressourcen fördert. Durch die intensive Einbindung von Multiplikatoren wie Ausbildern und staatlichen Landwirtschaftsberatern in die Trainingsaktivitäten konnte in der zweiten Projektphase eine Breitenwirkung in andere Regionen des Landes ermöglicht werden. Seit Projektbeginn in 2014 wurden über 13.600 Trainingsmanntage im AKTC durchgeführt. Der Anteil der weiblichen Teilnehmenden an den Trainings liegt bei 30% (Juni/21).

Projektziele und Aktionsbereiche

Der Agrarsektor in Sambia kämpft mit den Folgen des Klimawandels. Das AKTC unterstützt die Bestrebungen der sambischen Regierung in Richtung „klima-smarte Landwirtschaft“ mit gezielten Feldversuchen, die den Produktionsbedingungen (Regenfeldbau und kleinere Schlaggrößen) in Sambia entsprechen. Ein Fokus liegt auf dem Einsatz von angepasster Landtechnik (Mechanisierung) für die konservierende Bodenbearbeitung.

Auf Feldtagen zur Demonstration der Produktionsmethoden sowie in den Trainings für Fachkräfte aus Landwirtschaft und Beratung werden neben den ökologischen auch die ökonomischen Vorteile kommuniziert. So sollen die Akzeptanz für neue Methoden und Technologien erhöht und die Landwirte in der Umsetzung dieser Maßnahmen gestärkt werden. Damit trägt das AKTC zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung und Modernisierung der sambischen Landwirtschaft bei.

Das AKTC wurde mit Unterstützung des BMEL und von Partnerunternehmen mit internationaler Agrartechnik ausgestattet, die während der Projektlaufzeit durch weitere moderne Technologien komplettiert wurde: Hierzu zählen eine Photovoltaik-Anlage, die den Standort bei Stromausfällen versorgen kann; eine vollautomatische Wetterstation, die Klimadaten in das Internet einspeist; Bodensensoren zur Erfassung von Feuchtigkeit und Temperatur und eine Anlage zum biologischen Abbau von Pflanzenschutzmittelresten in Spritzen und Behältern.

In der neuen Projektphase, welche seit August 2021 implementiert wird, soll neben der Fortführung der o.g. Trainings, ein Schwerpunkt auf die Entwicklung des AKTC als regionales Kompetenzzentrum für klimaangepasste Landwirtschaft gelegt werden. Dazu ist der Aufbau eines regionalen Netzwerkes sowie eine enge Kooperation mit SACAU, dem regionalen Bauernverband für das südliche Afrika, vorgesehen. Weiterhin sollen potentielle Dienstleistungen für lokale und regionale Abnehmer getestet und auf Machbarkeit geprüft werden, welche das AKTC nach Auslaufen der BMEL-Förderung langfristig in eine unabhängige Einrichtung überführen können.

Zielgruppen

  • Marktorientierte, mechanisierte Familienbetriebe, Fach- und Führungskräfte von Ackerbaubetrieben
  • Lehrende, Studierende und Mitarbeitende von Bildungseinrichtungen (Universitäten, Colleges, Trade Schools)
  • Fachkräfte des staatlichen Beratungsdienstes
  • Vertreter und Vertreterinnen von Wissenschaft und Verbänden

Projektpartner und Kooperationen

Partner des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist das sambische Ministerium für Landwirtschaft (MoA). Operative Partner auf sambischer Seite sind der Nationale Sambische Bauernverband (ZNFU) und der Golden Valley Agricultural Research Trust (GART).

Das Projekt wird durch die Arbeitsgemeinschaft AFC Agriculture & Finance Consultants GmbH; DLG International GmbH; IAK Agrar Consulting GmbH und der DEULA Nienburg GmbH in Kooperation durchgeführt. Da sich das Zentrum auf dem Gelände des Partners, Golden Valley Agricultural Research Trust (GART), ca. 60 km nördlich der Hauptstadt Lusaka befindet, ist eine intensive Zusammenarbeit mit den operativen Projektträgern in Lusaka möglich.

Wirtschaftspartner sind Unternehmen aus den Bereichen Landtechnik, Agrarchemie, Pflanzenproduktion und –zuch, die moderne Maschinen und Inputs sowie Expertise zum Kooperationsprojekt beisteuern:

BayWa AG; BayWa r.e. Renewable Energy GmbH; BAYER AG Crop Science Divison; EUROPLANT Pflanzenzucht GmbH; GRIMME Landmaschinenfabrik GmbH & Co. KG; KSB Pumps and Valves (Pty) Ltd.; LEMKEN GmbH & Co. KG, MÜTHING GmbH & Co. K; PÖTTINGER Landmaschinen GmbH; RAUCH Landmaschinenfabrik GmbH.

Weiterhin besteht eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen landwirtschaftlichen Ausbildungseinrichtungen, wie z.B. mit der landwirtschaftlichen Fakultät der University of Zambia (UNZA) und dem Natural Resource Development College (NRDC). Die Universität Hohenheim begleitet zusammen mit UNZA klimaangepasste Anbauversuche am AKTC wissenschaftlich.

Laufzeit

08/2021 – 07/2024

Ansprechpartner bei der GFA

Ralf Rogowski
ralf.rogowski(at)gfa-group(dot)de

Durchführungsorganisation

GOPA AFC GmbH

Tesa Weiss
tesa.weiss(at)afci(dot)de

Projektleitung vor Ort

Helmut Anschütz
Helmut.Anschuetz(at)afci(dot)de

Link zu dem Projekt

http://aktczambia.com