Im Rahmen des BKP trägt das Projekt der Deutsch-Ukrainische Zusammenarbeit im Bereich Ökolandbau seit 2016 durch seinen Fokus auf die Förderung des Ökolandbaus in besonderem Maße zu einer effizienten und nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft in der Ukraine bei.
Der Schwerpunkt der zweiten Projektphase (2020-2023) ist der Kapazitätsaufbau auf institutioneller Ebene. Das Projekt richtet sich an die Mitarbeitenden des zuständigen Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung, Handel und Landwirtschaft (MEDTA), welche mit dem Ökolandbaugesetz befasst sind, sowie dessen nachgeordnete Behörden FSA (Lebensmittelkontrollbehörde) und NAAU (Akkreditierungsagentur), welche direkt mit der Umsetzung des Ökolandbaugesetzes auf nationaler und regionaler Ebene betraut sind. Außerdem sollen jene Akteure des Privatsektors adressiert werden, die sich an Aufbau und Weiterentwicklung einer ukrainisch sprachigen Wissensplattform engagieren.
Um die Fachkompetenzen und die institutionellen Strukturen zur Weiterentwicklung des Ökolandbaus zu stärken setzt das Projekt Aktivitäten in drei Aufgabenbereichen um:
1. Stärkung der öffentlichen Hand bei der Umsetzung des nationalen Ökolandbaugesetzes im Einklang mit EU-Vorgaben: Im Juli 2018 verabschiedete das ukrainische Parlament nach mehrjähriger Vorbereitung das nationale Öko-Gesetz. Das zuständige Ministerium befindet sich aktuell an der Fertigstellung der notwendigen Umsetzungsvorschriften, die für das Inkrafttreten des Gesetzes notwendig sind. Dieser Prozess wird bis heute durch das Projekt intensiv begleitet. Daneben wird Mitarbeitenden der Lebensmittelkontrollbehörde (FSA) durch praktische Schulungen Grundlagenwissen zum Ökolandbau vermittelt. Durch den Einsatz internationaler Fachkräfte können die ukrainischen Partner bei der Umsetzung der Öko-Gesetzgebung von deutschen Erfahrungen in den Bereichen Verwaltungsorganisation und Rechtsaufbau profitieren und darauf basierend verlässliche regulative Rahmenbedingungen schaffen.
2. Unterstützung des Ökosektors durch eine Wissensplattform in ukrainischer Sprache: Über eine digitale Wissensplattform, die in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Wissenschaftlichen und Methodischen Zentrum für Aus- und Hochschulbildung (NMZ) entwickelt und implementiert wird, kann fachspezifisches Wissen gesammelt, bewertet und bereitgestellt werden. Notwendige Strukturen werden damit geschaffen, um den universitären Ausbildungsstandard in der Ukraine im Bereich des Ökolandbaus zu erhöhen. Dies trägt zu einer langfristigen Qualitätssteigerung der ukrainischen Ökoprodukte bei.
3. Verbesserung der Sichtbarkeit und Koordination des Sektors: Das Projekt zielt auf verbesserte Rahmenbedingungen für einen strukturierten, fachlichen Austausch zwischen öffentlichen und privaten Einrichtungen innerhalb des Sektors ab sowie eine Steigerung dessen Sichtbarkeit im öffentlichen Diskurs. Dies erreicht das Projekt beispielsweise, in dem es ausschließlich Veranstaltungen mit mehreren Initiatoren unterstützt, praktische Schulungen zur Anwendung des Ökolandbaugesetzes fördert und die Erarbeitung und Bereitstellung entsprechender Informationsmaterialen sicherstellt.